Der 1. Vorsitzende Markus Brosi begrüßte die Anwesenden, insbesondere die Ehrenmitglieder Robert Brosi, Walter Fink, Elsbeth Buck und Alfred Berenz um 20 Uhr auf dem Betriebsgelände seiner Firma Haag Holzbau in Steinheim. Dies ist momentan nicht nur eine außergewöhnliche „Freiluft-Versammlungsstätte“, sondern auch das provisorische Probelokal der Stadtkapelle. Bedingt durch die geltenden Hygiene- und Abstandsregelungen wurde die Versammlung entgegen der gängigen Tradition ohne Musikstück der Stadtkapelle eröffnet. Anschließend wurde den verstorbenen Mitgliedern Friedrich Vogt und Willy Philipps mit einer Schweigeminute gedacht.

Zu Beginn informierte Markus Brosi über den aktuellen Mitgliederstand in Höhe von 304 Mitgliedern, was in etwa dem Niveau aus den Vorjahren entspricht. Dann dankte er dem Vorstands- und dem Ausschussteam für die sehr gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr, insbesondere in Hinblick auf die Vorbereitung des Jubiläumsjahres sowie Dirigent Jürgen Pantle für seine musikalische Arbeit. Die üblichen Feste wie das Frühlings- und das Straßenfest und auch die Konzerte sowie Auftritte konnten im Jahr 2019 erfolgreich und zur Zufriedenheit aller Beteiligten veranstaltet werden. Durch die verzögerte Fertigstellung der neuen Stadthalle war die Durchführung des Konzerts des Kreisjugend-Orchesters erschwert, konnte aber schlussendlich in Kleinbottwar doch noch geschultert werden.

Nach einem vielversprechenden Start in das Jubiläumsjahr mit einem gelungenen Probewochenende im Januar konnte die Jubiläumsschrift Mitte März gerade noch rechtzeitig verteilt werden. Es folgte jedoch eine komplette Vollbremsung aller Vereinsaktivitäten, in der vorletzten Probe vor dem Jubiläumskonzert musste dieses abgesagt werden.

Markus Brosi blickte anschließend in eine unsichere Zukunft. Geplant werden kann höchstens in Monatsabschnitten oder noch kürzer, in denen immer wieder Improvisation gefordert ist. Als große Herausforderung nahm er die Jugendausbildung in den Fokus, da das Kultusministerium jeglichen Unterricht an Blasinstrumenten für das kommende Schuljahr verboten hat.

Abschließend gab er bekannt, dass die Stadtkapelle bis auf weiteres in seiner Betriebshalle proben und sich somit auf das Platzkonzert zu Erntedank am 4. Oktober vorbereiten könne.

Der 2. Vorsitzende Marc Miller blickte auf die gut verlaufenen Auftritte der Stadtkapelle zurück. Insgesamt waren dies 27 Aktivitäten, darunter fünf Ständchen bei langjährigen Mitgliedern. Er präsentierte eine Zusammenfassung über das in Teilen bereits durchgeführte Jubiläumsjahr und einen Ausblick auf die weiteren Aktivitäten des restlichen Jahres.

Kassiererin Larissa Schlögel berichtete über die Kassenlage des Vereins und die Entwicklung der Vereinsfinanzen. Sie bedankte sich anschließend bei ihren zahlreichen Mitarbeitern für deren Unterstützung.

Wirtschaftsführer Ralf Brosi gab einen Überblick über das Frühlings- und das Straßenfest im Jahr 2019 und dankte herzlich allen Helfern, die mit ihrem Einsatz den Wirtschaftsbetrieb an den Festen sichergestellt haben. Die Unterstützung durch Helfer sei im abgelaufenen Jahr hervorragend gewesen, was für ihn nicht selbstverständlich sei. Er hofft, dass er auf diese Unterstützung auch für die nun auf 2021 verschobenen Feste zum Jubiläumsjahr bauen könne.

Fabian Pantle berichtete über die Öffentlichkeitsarbeit im abgelaufenen Jahr. Das Tagesgeschäft wie die Bewerbung der Konzerte und Vereinsfeste lief wie gehabt. Neu ist, dass der Musikverein Großbottwar mittlerweile auch in den sozialen Medien präsent ist.

Hauptaufgabenbereich war im vergangenen Jahr natürlich die Erstellung einer Festschrift zum 100-jährigen Vereinsjubiläum. So gab er einen Einblick in die Entstehung des 124-seitigen Werkes, die von der ersten Ideensammlung bis zur Verteilung gut 12 Monate dauerte und grob geschätzt über 500 ehrenamtliche Arbeitsstunden in Anspruch nahm. Abschließend sprach er Robert Wien großen Dank und Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Entstehung der Festschrift aus. Er leistete ohne Zweifel großartige Arbeit bei diesem Projekt, weshalb das Gelingen der Jubiläumsschrift zu einem großen Teil auch sein Verdienst sei. Ebenso dankte er Markus Buck, der seit 2005 Schriftführer war, für seine langjährige und akribische Vorarbeit im Amt sowie gute Vorbereitung und Unterstützung in den vorangegangenen Jahren.

Jugendleiterin Nicole Fähnle berichtete über die sehr zahlreichen Aktivitäten und Auftritte der Schulorchester und des Jugendorchesters. Das Highlight im Bereich Jugend war sicherlich das Konzert des Kreisjugend-Orchesters, das mit Unterstützung der Stadt Steinheim und dem Musikverein Steinheim in Kleinbottwar veranstaltet werden konnte.

Im letzten Jahr konnten vom Schulorchester (4. Klasse) sechs Kinder in das Jugendorchester übernommen werden und eine neue Bläserklasse (3.Klasse) mit 20 Teilnehmern starten. Doch auch in der Jugendausbildung änderte sich mit der Corona-Pandemie alles. Nach den ersten Wochen der Lähmung wurden der Unterricht und später auch die Orchesterproben online von zu Hause aus angeboten. Dank großer Flexibilität der jungen Musiker, der Eltern, der Instrumentallehrer und von Jugenddirigent Jens Heim war dies möglich. Seit dem Ende der Pfingstferien fanden auch wieder kleine Proben im Backhaus oder im Schulhof unter freiem Himmel statt. Doch die geplanten Konzertveranstaltungen wie ein Kirchenkonzert des Schulorchesters und ein Gemeinschaftskonzert des Jugendorchesters mussten bisher wie alle anderen Vereinsveranstaltungen leider auch ausfallen. Da ein Musizieren im Rahmen des Schulunterrichts an der Grundschule im kommenden Schuljahr nicht möglich sei, werde zur Zeit daran gearbeitet für die Kinder der bestehenden Bläserklasse als auch für die neuen Drittklässler eine Alternative im Rahmen der vereinseigenen Ausbildung anzubieten.

Zum Abschluss dankte Nicole Fähnle dem anwesenden Leiter der Schul- und Jugendorchester Jens Heim, der Rektorin der Wunnensteinschule Frau Schwarz, der Musikadademie Staudenmaier, den Instrumentallehrern sowie dem Jugendleiterteam für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, insbesondere auch in Hinblick auf die momentan deutlich erschwerten Rahmenbedingungen.

Dirigent Jürgen Pantle erinnerte zu Beginn seiner Ausführungen daran, dass seit der letzten Hauptversammlung bereits über 16 Monate vergangen waren und diese auch in musikalischer Hinsicht sehr bewegend waren. Bezüglich der Auftritte im Jahr 2019 äußerte er sich sehr zufrieden, das Orchester sei immer spielfähig gewesen und hätte durchweg gute Musik dargeboten. Anfang 2020 waren die Musiker in der Vorbereitung auf das Jubiläumskonzert auf dem besten Weg zu ihrer musikalischen Hochform, doch dann kam neun Tage vor dem Konzertabend die durch das Coronavirus bedingte Absage des Konzerts und ganz allgemein eine Ausnahmesituation, die im Grunde bis heute noch anhält. Für die seit Ende Juni wieder stattfindenden Proben sprach er den Musikern aber ein großes Lob aus und zeigte sich erfreut über die Spielfreude des Orchesters und die überraschend gute Akustik im provisorischen Probelokal. Gleichzeitig richtete er aber auch die dringende Bitte an alle anwesenden Musiker, auf ihre jeweiligen Musikkameraden zuzugehen, die in den letzten Wochen trotz allem berechtigten Frust noch nicht die Motivation gefunden haben, wieder an einer Probe teilzunehmen.

Der Bericht der Kassenprüfer, vorgetragen von Frank Färber, bescheinigte Larissa Schlögel eine lückenlose und vorbildliche Kassenführung. Nach der anschließenden Entlastung der Vorstandsmitglieder, die durch den langjährigen ehemaligen Vorsitzenden Alfred Berenz durchgeführt wurde, standen noch die turnusgemäßen Wahlen an, die mit den folgenden einstimmigen Ergebnissen endeten.

2. Vorsitzender - Marc Miller
Stv. Leiterin GB Finanzen - Birgit Buck
Stv. Leiter GB Musik - Steffen Dietze
Leiter GB Presse- & Öffentlichkeitsarbeit - Fabian Pantle
Stv. Leiterin GB Presse- & Öffentlichkeitsarbeit - Julia Scholz
Inventarverwalter - Peter Volzer und Patrick Wieger
Jugendvertreterin - Friderike Ziegler
Kassenprüfer - Thomas Schwarz und Frank Färber

Nach 75 Minuten beendete der 1. Vorsitzende Markus Brosi die aufgrund der Umstände außergewöhnliche, aber trotzdem harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung.